Junioren-Weltmeisterschaft: DHB-Team zieht ins Finale gegen Frankreich ein!
13. Dez., Junioren-WM in Neu Delhi (IND): Deutschland – Niederlande 5:3 (2:0)
13.12.2013 - Die deutschen U21-Junioren haben bei den Weltmeisterschaften im indischen Delhi dank einer erneut starken Performance und eines überzeugenden 5:3 -Erfolgs (2:0) gegen die Niederlande das Finale erreicht. Dort trifft die Mannschaft von Trainer André Henning am Sonntag um 15.30 Uhr MEZ auf das Überraschungsteam aus Frankreich, das sein Halbfinale gegen Malysia im Penaltyschießen (3:1, 1:1; 0:1) gewann. Das deutsche Team könnte damit seinen WM-Titel von 2009 verteidigen.
Bundestrainer Andre Henning: „Man muss zwei Dinge mal herausstreichen, mit der mich diese im Schnitt hier ja sehr junge Mannschaft beeindruckt hat. Da sind zum einen diese beiden Weltklasseleistungen gestern gegen Australien und heute gegen Holland, zwei der besten Teams, die es gibt. Zum anderen ist es der Mut, den die Jungs gezeigt haben, denn es ging ja super los – mit den zwei Ecke und der 3:0-Führung. Und dann kriegen wir durch strittige Entscheidungen drei Gegentore. Da haben sich die Jungs schon benachteiligt gefühlt. Dann steht es plötzlich 3:3 und Holland macht richtig Alarm. Doch dann hat sich das Team kurz geschüttelt und einfach weiter super nach vorn gespielt. Solche Tore wie die von Rühr und Kapaun, die stehen an keiner Tafel, die haben die Jungs im Kopf und wagen es, sie hier so umzusetzen. Das ist schon grandios. Aber wir dürfen jetzt nicht zu euphorisch werden, denn Frankreich ist hier nicht unverdient ins Finale eingezogen. Die waren in den letzten Jahren schon Top-Vier in Europa und haben hier schließlich Belgien geschlagen, gegen die wir im ersten Spiel verloren haben. Wir müssen da ganz fokussiert am Sonntag ran gehen!“
Die Partie gegen den Erzrivalen begann genau so, wie man es sich auf Seiten der DHB-Auswahl vorgestellt hatte. Mit druckvollem Spiel gewann die deutsche U21 nach vier Minuten die erste Strafecke, die der Mülheimer Lukas Windfeder zum Führungstreffer verwandelte. In der Folge entwickelte sich eine umkämpfte Partie, in der sich beide Mannschaften nichts schenkten. Erste Folge war eine Grüne Karte und die damit verbundene Zwei-Minuten-Strafe für den Kölner Henning Hüttermann, die allerdings ohne Folge blieb.
Ganz im Gegenteil: Noch in Unterzahl erspielte sich das DHB-Team die zweite Ecke, als der holländische Torhüter mit einer Fußabwehr nach einer Linksflanke von Timur Oruz seinen eigenen Verteidiger am Körper traf. Lukas Windfeder blieb wieder cool und schlenzte die Kugel unhaltbar links unten ins Gehäuse. Beinahe hätte der Mülheimer fünf Minuten vor der Pause einen Hattrick perfekt gemacht, doch diesmal zeigte sich der Holland-Keeper Piet Noordam auf dem Posten und lenkte den Schlenzer über die Querlatte.
Fast mit dem Pausenpfiff durfte sich dann auch sein Gegenüber Victor Aly erstmals richtig auszeichnen, als er einen Eckenstecher der Oranjes mit einem tollen Reflex parierte. Nach dem Wechsel blieb Deutschland zunächst am Drücker und hatte vor allem über die rechte Seite immer wieder starke Aktionen im Viertel der Niederländer. Glück hatte das deutsche Team dann nach 43 Minuten, als Tom Hiebendaal mit einem Schuss aus halblinker Position nur hauchdünn den Kasten von Aly verfehlte.
Doch Deutschland zeigte sich kaum beeindruckt und schlug schon wenige Minuten später zurück: Wieder einmal nahm der Mülheimer Christopher Rühr über die linke Seite Tempo auf, ließ gleich vier Abwehrspieler stehen und schlenzte die Kugel überlegt ins lange Eck – es schien schon eine Art Vorentscheidung gefallen. Doch die Niederländer schlugen umgehend zurück: Im Anschluss an eine Strafecke gab Schiedsrichter Peter Wright nach einem Foul von Victor Aly Siebenmeter für Holland, den Hiebendaal sicher links oben verwandelte.
Und nur eine Minute später war die Partie wieder völlig offen. Ein Niederländer durfte unbedrängt mit der Rückhand abziehen, und den Rebound versenkte Thierry Brinkman zum 2:3 im deutschen Netz. Auch in der Folge blieben die Niederländer am Drücker und wurden zehn Minuten vor dem Abpfiff belohnt. Mathias Müller foulte einen Angreifer während dessen Torschuss und die Unparteiischen entschieden nach Videobeweis auf Siebenmeter. Hiebendaal ließ Aly erneut keine Chance und die Partie war wieder völlig offen. Beinahe hätte Roel Bovendeert nur zwei Minuten später seine Farben sogar in Führung geschossen, aber seine argentinische Rückhand nach tollem Solo verfehlte knapp das Ziel.
In einer packenden Schlussphase hatte dann aber das Team von André Henning das bessere Ende für sich: Zunächst sorgte der UHCer Max Kapaun mit einer feinen Einzelleistung für die erneute Führung, als er aus einer Hundekurve heraus zur Überraschung aller den Ball am Keeper vorbei ins kurze Eck chippte. Und als die Niederländer dann noch einmal alles nach vorne warfen, schnappte sich Rühr nach einem Ballverlust die Kugel und bediente mustergültig Niklas Wellen, der mit seinem satten Schlagschuss sein Team endgültig ins Finale schoss!
Tore:
1:0 Lukas Windfeder (KE, 4.)
2:0 Lukas Windfeder (KE, 12.)
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3:0 Christopher Rühr (43.)
3:1 Tom Hiebendaal (49., 7m)
3:2 Thierry Brinkman (50.)
3:3 Tom Hiebendaal (60., 7m)
4:3 Max Kapaun (66.)
5:3 Niklas Wellen (68.)
Strafecken:
GER 3 (2 Tore) / NED 2 (kein Tor)
Grüne Karte:
Henning Hüttermann (11.), Max Kapaun (35.) /
Schiedsrichter:
Tim Pulmann (AUS) / Peter Wright (RSA)
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